„Dein Ego steht nie auf auf dem Spiel, weil GOTT es nicht erschaffen hat.“
- EIN KURS IN WUNDERN, T-4.I.7:8
Die heutige Folge möchte ich gern Sergey widmen. Denn vor einigen Tagen habe ich erfahren, dass er seinen Weg zurück zu GOTT angetreten ist. Ich fühle Trauer darüber, dass er sein sanftes Sein jetzt hier nicht mehr mit uns teilen kann – und doch kann ich nicht mal sagen, dass ich Sergey kannte. Ich weiß nur, dass er mein Herz unzählige Mal berührt hat, einfach nur durch seine Präsenz.
Sergey saß oft vor dem EKZ Mercado in Hamburg-Ottensen auf der Straße und sammelte Spenden. Er freute sich immer über alles, was man ihm zukommen ließ. Fast zwanzig Jahre lang war der Platz vor dem Laternenpfahl gegenüber des EKZs sein Ort. Er saß dort mit einer unfassbaren Würde, einem Sanftmut und einer Ruhe. Für mich war er deshalb nicht – so wie ihn manche bezeichneten – ein Bettler, sondern für mich war er wie ein getarnter Zen-Meister. Seine Sanftmut war schlichtweg unwirklich.
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Diese Ruhe, Sanftmut, große Güte und Dankbarkeit, die Sergey stets für alle Menschen hatte, sie war einfach nicht von dieser Welt. Ich hab ihn oft bewundert dafür, dass er so eine Ruhe und Güte ausstrahlte – in einer Situation, mit der viele von uns bestimmt ganz anders umgegangen wären. Ich hatte immer einen großen Respekt davor, was seine Seele sich für dieses Mal hier sein ausgesucht hatte.
Die laute Welt des Ego hat viele Helden und eine spannende Idee davon, was bewundert werden sollte und was nicht. Doch sagt Ein Kurs in Wundern nicht umsonst so oft, dass das Ego die Welt auf den Kopf gestellt hat: „Ein Wunder kehrt die Wahrnehmung, die vordem auf dem Kopf stand, um, und also macht es den seltsamen Verzerrungen ein Ende, die manifest waren.“
Wenn die Gaben GOTTES alles sind, was wir wahrhaft miteinander teilen können, dann hat wahres Geben nichts mit materiellen Dingen zu tun. Wir können nur geben, was ewig währt oder uns zurück gen Ewigkeit führt. Es sind geistige Geschenke, die wir wahrlich geben: Dankbarkeit, Liebe, Güte, Verständnis und Frieden etc.
So ist die Frage für mich: Wenn du irgendwann diese menschliche Hülle wieder abstreifst, was glaubst du, bleibt dann? Was nimmst du mit? Ich glaube, es sind diese Momente, die wahren Dinge, die wir mit Menschen geteilt haben, die ihr Herz berührt haben, die für sie einen inneren Unterschied gemacht haben. Und das hat Sergey geschafft. Er hat so viele Menschen berührt. Es ist unglaublich schön zu sehen, dass der Platz um seine Laterne herum derzeit von Blumen, Kerzen und Beileidsbekundungen umgeben ist.
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