In dieser Woche reden wir, Sebastian und Stefan, über ein regelrechtes Erdbeben in der Tech-Welt: Der chinesische KI-Entwickler Hangzhou DeepSeek Artificial Intelligence Basic Technology Research Co., Ltd. 杭州深度求索人工智能基础技术研究有限公司, kurz "Deep Seek" hat mit seinem neuen Sprachmodell den größten Börsencrash aller Zeiten bei einer Aktie ausgelöst. Was steckt hinter dieser faszinierenden Geschichte, die bisher erstaunlich wenig Aufmerksamkeit in den Medien bekommen hat? Deep Seek, ein Unternehmen von drei ehemaligen Finanzmarkt-Optimierern aus China, hat trotz US-Handelssanktionen und limitiertem Zugang zu High-End-Grafikkarten ein beeindruckendes KI-Modell entwickelt. Das Besondere: Mit deutlich weniger Rechenleistung und Energieverbrauch erreicht ihr Modell bessere Ergebnisse als die Konkurrenz von OpenAI und Google. Diese technologische Innovation führte zu einem massiven Einbruch bei Tech-Aktien, besonders bei Nvidia, da plötzlich der lineare Zusammenhang zwischen Rechenleistung und KI-Leistungsfähigkeit in Frage gestellt wurde. Allerdings wirft das Modell auch wichtige Fragen zur politischen Neutralität von KI auf. Bei heiklen Themen wie dem Tian'anmen-Massaker oder Fragen zu Xi Jinping weicht es gezielt aus. Dies öffnet eine breite Diskussion über die Rolle von KI als Informationsquelle und die möglichen Gefahren politisch gefärbter oder zensierter KI-Systeme - besonders in einer Zeit, in der KI-gestützte Antworten zunehmend klassische Suchergebnisse ersetzen. Die Entwicklung zeigt eindrucksvoll, wie Handelsbeschränkungen zu unerwarteten Innovationen führen können, wirft aber gleichzeitig kritische Fragen zur Zukunft der KI-Entwicklung und deren gesellschaftlichen Auswirkungen auf.