Épisodes

  • 40: Der Wolf als Verlierer in der Berner Konvention
    Feb 7 2025
    Am Vormittag des 3. Dezember 2024 hat der Ständige Ausschuss der Berner Konvention grünes Licht für die Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfes gegeben. Ein schwarzer Tag für die Wölfe und den Herdenschutz in Deutschland und Europa. Der Gast dieser Folge, Friedrich Wulf, ist seit 15 Jahren als Vertreter der Schweizer Naturschutzorganisation Pro Natura in der Berner Konvention. So auch an diesem Tag. Als Observer hat er zwar kein Stimmrecht, kann sich aber zu Wort melden. Für den Biodiversitätsexperten handelt es sich bei der Herabstufung des Wolfs um eine ausnahmslos politische Entscheidung unter dem Druck populistisch agierender Lobbyverbände. Denn eine solche Abstufung dürfte im europäischen Artenschutzrecht nach dem eigenen Anspruch der Berner Konvention nur aufgrund streng wissenschaftlicher Grundlage erfolgen. Wie konnte es also soweit kommen? Zeit für einen kritischen Blick hinter die Kulissen und klare Worte zu einem echten Skandal im europäischen Artenschutz.
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    39 min
  • 39: Sonderausgabe: Nachts bei den Schweizer Wolfsschützern am Mont Tendre
    Feb 1 2025
    Spätabends am 31. Januar 2025. Sabines Handy klingelt. Wie verabredet melden sich Tamara Burri und Oliver Jordi live aus dem Schweizer Jura. Das Komitee gegen Wolfsabschüsse hatte sich spontan dazu entschlossen am letzten Tag der proaktiven Wolfsregulierung 24/25 doch nochmal ins Mont - Tendre Gebiet im Kanton Vaud zu fahren, um Defend The Wolf zu unterstützen. Das Ziel: Die drei letzten noch lebenden Wölfe des Mont Tendre Rudels vor dem sicheren Abschuss zu retten. Die Wildhüter und Police Faune würden sicher in dieser letzten Nacht nochmal alles daran setzen, die letzten Wölfe im Mont - Tendre Gebiet zu töten. 20 bestens ausgerüstete Wolfsschützer sind auch in dieser Nacht wieder angetreten, den Jägern einen Strich durch die Rechnung zu machen. Sabine hat mit dem bekannten Aktivisten Walter Leu (CHWOLF, SEA SHEPHERD FRANCE, CAPTAIN PAUL WATSON FOUNDATION) direkt am Ort des Geschehens am Telefon gesprochen. Er hat sich den Wolfsschützern angeschlossen. Herausgekommen ist eine unglaubliche Momentaufnahme mit Gänsehaut-Garantie.
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    23 min
  • 38: Wolf & Weidetier: Klartext mit Schäfer Knut Kucznik
    Jan 31 2025
    Wenn man über die Rückkehr der Wölfe und die damit verbundenen Herausforderungen spricht, kommt man immer wieder auf ein Thema zurück, und das ist der Herdenschutz. Zum Alltag eines Schäfers gehört es jeden Tag aufs Neue, den Schutz von Weidetieren und Wolf unter einen Hut zu bekommen. Seit 1997 hat Knut Kucznik seine Schäferei im Raum Altlandsberg nördlich von Berlin. Er weiß also noch genau, wie es war, bevor der Wolf zurück kam. Und trotz der vielen neuen Herausforderungen, möchte er mit niemandem tauschen und plant sogar, im nächsten Leben wieder als Schäfer auf die Welt zu kommen. Knut Kucznik ist bislang von Wolfsrissen verschont worden. Ein Grund: seine französischen Pyrenäen-Berghunde, die mit den Schafen leben und sie beschützen. Dennoch werden er und seine Herden fast jede Nacht von den Wölfen besucht. Knut Kucznik setzt sich als Weidetierhalter in beispielhafter Weise für die Natur und für den Artenschutz im Raum Altlandsberg ein. Warum aber ist der Wolf auch 25 Jahre nach seiner Rückkehr immer noch so ein großes Thema? Und wie geht der leidenschaftliche Schäfer mit Berufskollegen um, die sich dem Herdenschutz verweigern und ihre Schafe dem Wolf opfern? Egal ob Hund, Schaf oder Wasserbüffel, für seine Tiere tut der Brandenburger alles. Ein Mann mit Herz und Haltung und klaren Worten. Den Anfang macht allerdings ein Beitrag vom RBB, in dem der Redakteur ins Horn der Jägerschaft bläst und eine Jagdgesellschaft bei einer Drückjagd (!) auf einen Wolf begleitet. Mit von der Partie ein alter Bekannter. Lehrschäfer Jens Kath, der sich über immer mehr Wolfsübergriffe auf seine Schafe beklagt. Pikant ist, dass das Podcast-Team auf seinen Weiden bereits mehrfach gravierende Herdenschutzmängel nachweisen konnte. Entscheidende Details, die der öffentlich-rechtliche Sender lieber weglässt. Hofberichterstattung im Auftrag der neuen Landesregierung? Oder einfach nur journalistisches Versagen? Auf jeden Fall ein Skandal, finden Thomas und Sabine.
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    57 min
  • 37: Die Wolfspolitik in der Schweiz
    Jan 24 2025
    Bevor es zu den Wölfen in der Schweiz geht, gibt es Neues von Sebastian Everding (PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ – Tierschutzpartei) in einer Sprachnachricht direkt aus dem EU-Parlament. Die beiden schriftlichen Anfragen an die Kommission sind leider immer noch nicht beantwortet. Die Allianz für den Wolf erhöht jetzt aber den Druck und reicht weitere Fragen diesmal in Sachen Schweden nach. Dort nimmt die illegale Jagd auf Wölfe dramatische Dimensionen an. Und auch die Schweizer Wolfspolitik steht derzeit stark in der Kritik. Sie erlaubt präventive Abschüsse, um potenzielle Schäden zu vermeiden, was laut der Berner Konvention nicht zulässig ist. Diese fordert, dass Abschüsse nur bei schweren Schäden und vollständigem Herdenschutz erfolgen dürfen. Der Schwellenwert von zwölf Rudeln für Regulierung wird als willkürlich kritisiert. Die Berner Konvention hat eine Untersuchung eingeleitet, da die aktuelle Politik als unvereinbar mit internationalen Schutzstandards gilt. Die Präsidentin von CH Wolf, Christina Steiner, spricht in dieser Folge ungeschönt und offen über die Situation der Wölfe in der Schweiz. Nicht nur der Artenschutz ist in Gefahr. In der Schweiz werden Demokratie und freie Medien den Interessen von Landwirtschaft und Politik untergeordnet. Ein Skandal allererster Güte, der leider noch viel zu wenig bekannt ist, finden Sabine und Thomas. Was sich mit dieser Podcast-Folge hoffentlich ändert....
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    1 h et 14 min
  • 36: 2025: Harte Zeiten für unsere wilden Wölfe
    Jan 18 2025
    Der Wolfspodcast meldet sich zurück aus der Winterpause. Wird Zeit, denn das neue Jahr legt ja auch gleich richtig los. Zum einen fand am 8.1.25 in Prenzlau ein so genanntes Wolfs-Hearing statt. Auf dieser Veranstaltung, zu der nur Ausgewählte geladen waren, hat der neue Staatssekretär im Brandenburger Umweltministerium, Gregor Beyer, seine künftige Wolfspolitik vorgestellt. Hinter verschlossenen Türen sprach der Politiker von Treibjagden auf Wölfe und einer Bestandsregulierung nach schwedischem Vorbild. Dem Team vom Wolfspodcast liegt der Augenzeugenbericht eines dort Anwesenden vor. Steffi Lemke hat sich aus dem Thema Wolf elegant zurück gezogen. Für Gespräche mit dem Wolfspodcast steht sie auch nicht zur Verfügung. Sabine und Claudia Demant haben deshalb die Gelegenheit genutzt und der Bundesumweltministerin auf einer Pressekonferenz eine Frage gestellt. Über die Antwort wird zu sprechen sein... Die Uckermark im Norden Brandenburgs sorgt derzeit überregional für Schlagzeilen in Sachen Wolf. Weidetierhalter in der Region beklagen zudem immer häufiger Übergriffe auf ihre Herden. Besonders betroffen ist die Lehrschäferei Jens Kath. Eine Vor-Ort-Begutachtung der Allianz Wolf Brandenburg im März 2024 hatte bereits aufgezeigt, dass auf den Weiden des Schäfers kein angemessener Herdenschutz vor Wolfsübergriffen vorhanden war. Das Maß voll macht eine Abschussgenehmigung für das Golzower-Rudel, von dem Naturschutzverbände und auch der Podcast erst vergangene Woche und nur durch Zufall erfahren haben. Zusammen mit Claudia Demant und Cindy Heiert von der Allianz Wolf Brandenburg hat Sabine sich letzten Sonntag unangekündigt auf Spurensuche begeben. Wie steht es um die Zaunsicherheit der Schäferei Kath ein Jahr nach der letzten Inspektion? Wie reagiert der Landwirt, als die drei Wolfsschützerinnen spontan sonntags an seiner Tür klingeln und mit ihm reden wollen? Thomas und Sabine bitten jetzt an die Audio-Endgeräte. Ihr braucht nur etwas Zeit und starke Nerven...
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    1 h et 5 min
  • 35: Aktuelles und Familienfeier taugliche Fakten zum Jahreswechsel
    Dec 13 2024
    Kurz vor Jahreswechsel, nehmen die Themen rund um unsere wilden Wölfe noch mal an Fahrt auf. Für Sabine und Thomas auf jeden Fall Grund genug, doch noch eine letzte Folge im alten Jahr zu liefern. Und sie starten mit einer guten Nachricht, die Jagd auf den Leuscheider Rüden wurde gerichtlich vorerst gestoppt. In Mecklenburg-Vorpommern zweifelt Umweltminister Till Backhaus die aktuellen Wolfs-Zahlen an und haut damit sein eigenes Haus eiskalt in die Pfanne. Populismus oder doch nur Unwissenheit? Im nord­rhein-west­fä­lischen Meinerzhagen hat der bekannte Pferdetierarzt Michael Weiler seine abenteuerlichen Verschwörungserzählungen über Wölfe zum Besten gegeben. Er war nicht allein. Fast 900 Zuhörer:innen waren in die Ebbehalle gekommen. Eine davon gehört zum Team Wolfspodcast. Zum Schluss geht der Blick nach Brandenburg. Dort nimmt die neue Regierung unter Ministerpräsident Woidke ihre Arbeit auf. Aus Natur- und Artenschutzsicht ist sie allerdings eine unheilbringende Allianz. Die Podcaster verabschieden sich nun in die Winterpause. Für 2025 haben sie große Pläne und ein Versprechen: Wenn es um den Schutz der Wölfe geht, werden sie niemals wegschauen und keinen Konflikt scheuen. Wort darauf. Und jetzt: Frohe Weihnachten!
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    40 min
  • 34: Erfolgreiche Wolfspolitik am Vorbild Sachsen-Anhalts
    Dec 6 2024
    In der letzten Folge vor der Winterpause diskutieren Sabine und Thomas die aktuellen Entwicklungen in der Wolfspolitik, insbesondere den Beschluss der Berner Konvention über die Herabsetzung des Schutzstatus für Wölfe. "Mit der Entscheidung hat sich die Wolfsdebatte auf eine schiefe Ebene begeben", kommentiert die ehemalige Umweltministerin von Sachsen-Anhalt, Claudia Dalbert, den umstrittenen Beschluss im Wolfspodcast. Die Grünen-Politikerin weiß: Erfolgreiche Wolfspolitik kann nur durch Aufklärung und Herdenschutz erreicht werden. Fünfeinhalb Jahre hat sie mit ihrer Politik Maßstäbe gesetzt. Und für ein konstruktives Miteinander mit den Weidetierhaltern gesorgt. Jetzt befürchtet sie, dass die politischen Auseinandersetzungen um den Wolf zunehmen werden. Natur- und Artenschützer stehen vor großen Herausforderungen. Und für unsere wilden Wölfe brechen harte Zeiten an.
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    51 min
  • 33: Schermbeck, Brüssel, Brandenburg
    Nov 29 2024
    Sabine und Thomas nehmen sich in dieser Folge mal die Schlagzeilen über Wölfe einer ganzen Woche vor. Eigene, zum Teil investigative Recherchen, bringen Unglaubliches ans Tageslicht. Den Anfang macht Schermbeck (NRW), wo vor wenigen Tagen ein wahrscheinlich von Menschen schwer verletzter Wolf gesehen wurde. Sabine hat sich auf die Suche nach einem potenziellen Täter gemacht und mit Zeugen gesprochen. Gewissheit ist leider nun auch, dass der von Spaziergängern in der Nähe von Lübbenau gefundene Wolf illegal getötet wurde. Die Wölfin auf der Elbinsel Hahnöfersand wurde auch seit Monaten nicht mehr gesehen. Und in Oldendorf (In der Folge hat Thomas versehentlich Oldenburg gesagt, sorry) ist gleich ein ganzes Rudel verschwunden. Gute Nachrichten kommen hingegen endlich mal aus der Politik: Sebastian Everding von der PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ – Tierschutzpartei, hat im Europaparlament eine neue Allianz für den Wolf gegründet. In einer Sprachnachricht an die Podcast-Hörer:innen meldet er sich direkt aus seinem Büro in Straßburg und berichtet über die bahnbrechende Aktion in Sachen Arten- und Wolfsschutz. Über die neuen Monitoring-Daten hat Sabine mit dem österreichischen Biologen, Verhaltensforscher und Autor Kurt Kotrschal geschrieben. Seine Einschätzung und klare Worte zitieren die Podcaster in dieser Folge. Ein Wolf hat "in Cottbus zugeschlagen" - eine Schlagzeile, die sich als weniger dramatisch herausstellt, als sie klingt. Anders als eine Social Media Kampagne über einen Wolfsriss in Garz (Oder) vom Landesjagdverband Brandenburg, die sich zum klassischen PR-Eigentor entwickelt hat - Dank Recherchen vom Wolfspodcast. Landesjagdverband Brandenburg? Waren das nicht die, die vor einer ernsten Gefahr für Hauskatzen durch Wölfe warnen und selber aber weiter auf Freigänger schießen wollen? Und jetzt alle: "They′re eating the dogs, they're eating the cats. They′re eating the pets of the people that live there....."
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    57 min