Misogi (jap. 禊) ist ein Reinigungsritual (Waschung) in der Shintō-Religion, welches zweimal im Jahr stattfindet. Die Gläubigen reinigen sich vor der Anbetung in einem Wasserfall oder in laufendem, meist kaltem Wasser, vor Sonnenaufgang. Die Tradition des Rituals geht zurück auf den Mythos von Izanagi und Izanami. Izanagi reinigte sich im Meer, nachdem er Yomi, das Reich der Toten, durchreist hatte. Nun ich fordere Dich heute nicht auf Dir einen Wasserfall zu suchen, oder Dich unter eine eiskalte Dusche zu stellen. Vielmehr möchte Ihr Dir eine etwas abgewandte Idee hinter Misogi nahe bringen. Misogi kann auch bedeuten, dass Du ein oder zweimal im Jahr etwas sehr prägendes machst. Etwas, dass Dich aus Deiner Komfortzone holt, Deine Grenzen erweitert und einen solchen Impact auf Dich als Person hat, dass Du das ganze Jahr davon zehren kannst. Dass kann eine sportliche Herausforderung sein, wie z.B. einen Marathon zu laufen, eine neue Sprache zu lernen oder ein Jobwechsel. Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt. Ich bin heute bei Tag 13 meiner 16 tägigen Darmreinigung. Ich ernähre mich seit Beginn vegan, gluten- und zuckerfrei, kein Koffein und kein Alkohol. Und auch wenn ich erst nach Beginn auf den Begriff und die Idee der Misogi gestoßen bin, so ist mir bewusst geworden, dass diese Darmreinigung meine Misogi ist. Zu Beginn war ich mir wirklich nicht sicher, ob ich es schaffe derart meine Ernährung umzustellen. Der Glaubenssatz in mir " was soll ich dann bloß essen" ?! Und dann natürlich die Zweifel, kann ich mir selbst vertrauen und werde ich diszipliniert genug sein, um es bis zum Ende durchzuhalten ? Und auch wenn es noch 3 Tage sind, so habe ich bereits jetzt über mich gelernt, dass wenn ich einer Herausforderung eine entsprechende "echte" Bedeutung für mich zuweise, ich in der Lage bin eigene Grenzen und vor allem Selbstzweifel zu überwinden. Neben dem positiven Effekt, dass ich eine Menge neuer Impulse für eine leckere und ausgewogene Ernährung bekommen habe, ist der größte Benefit die Gewissheit, dass ich meine Grenzen selbst stecke, und ich es auch selbst in der Hand habe, diese jederzeit zu versetzen. >>Der Geist setzt die Grenzen. Solange man sich im Geist vorstellen, das man etwas tun kann, kann man es auch, solange man zu 100 Prozent daran glaubt.<< Arnold Schwarzenegger