Als wir zum ersten Mal zusammen spielten, wurde schnell klar, dass wir beide auf eine sehr verwandte Art und Weise musizieren und dass sich Flöte und Orgel trotz ihrer Unterschiedlichkeit wunderbar ergänzen und gemeinsam harmonieren. Es entstand nicht nur die Idee zur Gründung des Duos »Animata«, unter dessen Namen wir gemeinsam auftreten, sondern auch die Idee zu diesem CD-Projekt. Angesichts der Größe der Orgel (im Fall dieser Aufnahme verfügt die Orgel in Tutzing der Orgelbaufirma Sandtner über 3000 Pfeifen) und der Zierlichkeit einer Blockflöte, möchte man fragen, kann dieses Projekt gelingen? Doch schnell werden auch die Gemeinsamkeiten dieser beiden Instrumente deutlich. Beim Betrachten einer einzelnen Orgelpfeife und einer Blockflöte fällt sofort das gemeinsame »Labium«, die Kernspalte, an der sich die Luftsäule spaltet und in Schwingung gerät, auf. Die Tonerzeugung funktioniert also auf ziemlich ähnliche Weise, wobei die Blockflöte ihren Klang durch Dynamik und Vibrato gestalten kann. Der Ton einer Orgelpfeife hingegen kann sich dynamisch nicht verändern (dafür bietet wiederum die Orgel verschiedenste Registrierungsmöglichkeiten und Klangkombinationen). Trotz dieses Unterschiedes scheint es zu gelingen, dass die Orgel zeitweise mit der Blockflöte dynamisch miteifert.