Épisodes

  • Markus Stenger über Barrierefreiheit, Brad Pitt und den transformativen Wert von Architektur
    Feb 3 2025

    „Wir haben unfassbar über unsere Verhältnisse gelebt“, sagt Markus Stenger. Der Architekt legt in seiner Arbeit einen großen Wert auf Nachhaltigkeit. Das heißt für ihn nicht nur auf ökologisch sinnvolle Materialien zu achten. Es bedeutet vor allem, Bestehendes wertzuschätzen. Deshalb sieht Stenger seine Berufung nicht in der Verwirklichung großartiger Neubauten, sondern im Erhalten bereits existierender Gebäude. Indem er sie einer neuen Bestimmung zuführt, kehrt darin wieder Leben ein. So hat er kürzlich das stillgelegte Heizkraftwerk in Aubing zu einem Kulturort, dem Kunstkraftwerk Bergson umgebaut, an dem Musik, Kunst und Kulinarik eine inspirierende Verbindung eingehen.

    https://stenger2.de/


    https://bergson.com/event/vom-lost-place-zum-kulturmekka-ein-konzept-fuer-die-zukunft

    Voir plus Voir moins
    15 min
  • Isabell Zacharias über Nachhaltigkeit in der Kultur, über lebensrelevante Schulfächer und über das Wetter in Bayern
    Jan 2 2025

    „Man darf nicht Soziales und Kultur gegeneinander ausspielen“, sagt Isabell Zacharias. Die ehemalige Landtagsabgeordnete und derzeitige Geschäftsführerin des Werksviertels Mitte in München engagiert sich für eine Zukunft, in der Bildung und Kultur mit Aspekten wie Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit eine starke Verbindung eingehen. Auch um solche Anliegen möglichst zügig in die Tat umsetzen zu können, hat sie das politische Amt gegen den Job im Werksviertel getauscht. Dort wird das verbindende, gemeinschaftsstiftende Potenzial unterschiedlicher kultureller Aktivitäten und künstlerischer Sparten genutzt, um das alte Industriegelände in ein lebenswertes Stadtquartier für eine bunte Stadtgesellschaft zu verwandeln.

    Voir plus Voir moins
    15 min
  • Christina Kirchinger über Intimität, inspirierenden Kunstunterricht und über Schwerkraft
    Dec 3 2024

    „Farbe würde mich einfach überfordern“, sagt Christina Kirchinger. Die zarten Radierungen und Druckgrafiken der Künstlerin aus Regensburg sind durchgehend kleinformatig und schwarz-weiß. Sie entfaltet darin eine breite Palette an Grautönen, die sowohl feine Abstufungen als auch eindrucksvolle Kontraste erzeugt. Allerdings ist diese Art von Kunst so ziemlich das Gegenteil von dem, was man heute als „instagrammable“ bezeichnet. Christina Kirchingers Arbeiten sind ein Gegenentwurf zur lauten und hektischen Welt von heute, worin die öffentliche Aufmerksamkeit von allem aufgesogen wird, was bunt, grell und groß erscheint. Ihre subtilen Werke sind dabei alles andere als ausdruckslos oder gar eintönig. Sie laden die Betrachtenden dazu ein, die verborgene Dramatik sowie die Schönheit im scheinbar Unspektakulären aufzuspüren.

    Voir plus Voir moins
    15 min
  • Spezial-Folge anlässlich der USA-Wahlen über unentschlossene Wähler, politische Kunst und über Philip Glass al Taxifahrer
    Oct 31 2024

    „Die aktuelle Situation ist furchtbar“, sagt Zeke Berman. Der New Yorker Künstler ist wie viele seiner amerikanischen Kolleginnen und Kollegen vor den Wahlen in den USA hochgradig alarmiert. Auch die bildende Künstlerin Cynthia Camlin mag sich einen Präsidenten Donald Trump am liebsten gar nicht vorstellen. Die Schriftstellerin Valerie Miner organisiert Briefaktionen, die Nichtwähler und Unentschlossene mobilisieren sollen. Und Rich Campbell komponiert Musik, welche die Menschen für politische Streit-Themen wie Einwanderung sensibilisiert. Manche Künstlerinnen und Künstler bekommen die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft sogar in ihrem privaten Umfeld zu spüren, wie die Schriftstellerin Irina Reyn. In der Spezial-Ausgabe des Kocheler ZwischenTon geht es um die Lage der Kunstschaffenden in den USA mit Blick auf die aktuellen politischen Entwicklungen.

    https://www.cynthiacamlin.com/

    https://valerieminer.com/

    https://irinareyn.com/

    https://campbellsongs.com/

    http://zekeb.com/

    Voir plus Voir moins
    29 min
  • Peter Kees über Talkshows der 1980er Jahre, das Land Arkadien und über die Bremer Stadtmusikanten
    Oct 2 2024

    „Kultur ist auch ein guter Kaffee, das hat aber mit Kunst nichts zu tun“, sagt Peter Kees. Der Konzeptkünstler will mit seinen Interventionen und Performances die Menschen zum Nachdenken anregen und sie bewegen, sich mit existenziellen Fragen zu beschäftigen. Er nimmt sich aber auch ihrer Sehnsucht nach Frieden, Harmonie und nach Sicherheit an und hat dafür im Jahr 2006 Arkadien gegründet, ein imaginäres Land, das auf die antike Idee eines irdischen Paradieses zurückgeht. Allerdings geht es bei diesem wie auch bei anderen Projekten von Peter Kees keineswegs immer konfliktlos zu. Denn der Künstler rührt an sensible gesellschaftliche Themen und eckt damit zuweilen heftig an. Das ist durchaus im Sinn der Sache, denn eine freiheitliche Demokratie müsse auch Streit und Kontroversen aushalten können.

    https://www.peterkees.de/

    Voir plus Voir moins
    15 min
  • Gunter Pretzel über Musik-Apps, über Improvisation und über den Glanz von Obertönen
    Sep 2 2024

    „Klassische Konzerte können einen Glanz entwickeln, der die ganze Gesellschaft stolz macht“, sagt Gunter Pretzel. Der Komponist und Musiker war lange Jahre Bratschist bei den Münchner Philharmonikern. Sein Engagement geht über das Spiel im Orchester allerdings weit hinaus. Die Beschäftigung mit Musik ist für ihn eine existenzielle Erfahrung, die er gerne mit anderen Menschen teilt. Gunter Pretzel gibt Workshops, wirkt an der Entwicklung von Musik-Apps mit, veranstaltet Festivals, Symposien und entwickelt unkonventionelle Musikprojekte. Dabei geht es ihm auch um das Hören und Wahrnehmen dessen, was sich um uns und in uns ereignet. Wie bei Grand Vibe Station, einem immersiven Konzerterlebnis, das er für die Münchner Philharmoniker konzipiert hat. Darin fließen Raum, Klang und Bewegung ineinander und stiften eine Gemeinschaft aller Anwesenden.

    https://www.gunterpretzel.online/

    https://www.gasteig.de/veranstaltungen/grand-vibe-station/

    https://dieplaneten.app/

    Voir plus Voir moins
    15 min
  • Magdalena Jetelová über Pyrotechnik, die Macht des Zufalls und über die Despotie des Geldes
    Aug 1 2024

    „Schon mit dem Atmen hilft man einem despotischen System“, sagt Magdalena Jetelová. Aus diesem Grund ist die tschechische Bildhauerin in den 1980er Jahren vor der kommunistischen Diktatur in den Westen geflohen. Mit ihren spektakulären Kunstwerken und Installationen erregt sie seither Aufsehen. Legendär sind ihre roten Rauchwolken – ihre Reaktion auf den Einmarsch der sowjetischen Truppen in Prag 1968. Auch ihre riesigen Holzstühle, ihre monumentalen Treppen, die ins Nichts führen, sowie ihre Laserprojektionen, mit denen sie die Bruchkanten von Kontinentalplatten markiert, vermitteln Botschaften über die Kunst hinaus. Für Jetelová ist es wichtig, dass ihre Werke von einer starken Aussage geprägt sind. Denn ohne diese wären sie für sie nicht mehr als Dekoration.

    http://jetelova.de/current.html

    Voir plus Voir moins
    15 min
  • Marcel Beyer über öffentliche Reden, über Sprache als Werkzeug und über eine Kohlmeise auf seinem Balkon
    Jul 4 2024

    "Vielleicht ist eine Sprache, wie wir Menschen sie verwenden, nur eine Krücke“, sagt Marcel Beyer. Für den Schriftsteller, Lyriker und Essayisten ist Kommunikation mehr als nur ein Austausch von Informationen. So wird in den Büchern und Texten des vielfach preisgekrönten Autors die Sprache zu einem Werkzeug, das über sich selbst hinausweist. Das gelingt ihm zum einen im Austausch mit anderen Kunstformen. Zum anderen bewegt er sich in seinen Texten abseits von ausgetretenen Pfaden und unterläuft gerne vorgefestigte Normen. Seit 1996 lebt Marcel Beyer, der ursprünglich aus dem Rheinland kommt, in Dresden. Allen politischen Entwicklungen zum Trotz will er von dort nicht wegziehen – und solidarisiert sich mit den Vielen in seinem Umfeld, die sich für eine weltoffene und freiheitliche Gesellschaftsordnung einsetzen.

    Voir plus Voir moins
    15 min